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Auf der Spur des Wolfes

Wir verließen Festum in richtung Vallusa, jener Hafenstadt, die auf einer Insel in der Mündung der Misa liegt. Ihr markantes Wahrzeichen ist der 20 Schritt hohe Feuerturm des Ingerimm-Tempels, der mit seiner ewig brennenden Flamme Schiffen den Weg zeigt. Wir vermuteten in ihr die Stadt, in der Ingerimm Efferd trotzt und begannen mit unseren Nachforschungen über den Steppenwolf.

Tatsächlich stießen wir in Vallusa auf die Spur von Erm Sen, dem Steppenwolf, der dort vor vielen Jahren als Schwertmeister seine Schüler unterrichtete. Von da an folgten wir stetig seiner Spur, lasst mich nur zusammenfassend sagen, dass Erm Sen ein nivesischer Offizier war, der unter Kaiser Eslam in der Wüstenlegion kämpfte und sehr erfolgreich war. Er war zusätzlich ein begnadeter Kämpfer und brachte aus der Wüste Khom Seflanatil mit, eine legendäre elfische Waffe, von der ich dir bestimmt nichts erzählen muss Alari.

Doch dazu später mehr, in Vallusa erfuhren wir nur, dass er die Stadt verlassen musste, nachdem er ein Duell gegen einen Unbekannten gewonnen hatte, der bei seinem Tod zu Staub zerfiel. Noch heute spukt der Geist des Unbekannten nachts in Vallusa und wir trafen ihn und erfuhren so seine Geschichte. Er war ein Beni Geraut Schie, ein Wüstenelf, und auf der Jagd nach Erm Sen, um ihm Seflanatil abzunehmen.

Dies sollte nicht unsere letzte Begegnung mit einem elfischen Geist sein. In den Aufzeichnungen des Ardariten-Ordens erfuhren wir, dass Erm Sen von Vallusa aus nach Ysilia geflüchtet war. Wir erfuhren auch, das Beorn ebenfalls auf der Suche nach dem Steppenwolf war. Unsere Wettfahrt wurde zu einem Wettlauf, wer zuerst Erm Sen fand.

In den Ruinen von Ysilia fanden wir die Kampfschule von Erm Sen und wieder die Spur eines Kampfes zwischen einer Wüstenelfe und dem Steppenwolf. Um seine Verfolger endgültig abzuschütteln floh Erm Sen in die Drachensteine und warnte seine Verfolger, ihn in Ruhe zu lassen. Wir brachen natürlich sofort in die Drachensteine auf.

Tief in den Drachensteinen fanden wir nicht nur Spuren von Beorn, sondern gegen den Widerstand der dortigen Einwohne schließlich auch das Grab des Steppenwolfs. Doch seine magische Klinge Seflanatil war nicht zu finden. Was dann geschah, kann euch Runavart bestimmt besser erklären. Ich weiß nur, dass er sich nachts auf den Weg in den Wald machte und wenig später mit Seflanatil zurückkehrte. Er hatte die Waffe Beorns Gruppe abgenommen und sie sollte für die nächste Zeit Yumn gute Dienste erweisen.

 

Der Unglückswolf

Anfang Phex erreichten wir Riva, nach den Wochen in der Einöde kam es uns vor als hätten wir die Kaiserstadt Gareth betreten. Nach Wochen in Eis und Schnee waren fast alle glücklich wieder in der Zivilisation angekommen zu sein. Doch unser Aufenthalt währte nicht lange.

Wo die Knochen Sumus von vergangenen Zeiten singen, droht der gesichtslose Tod des Lebens Flammen zu löschen. Wappnet Euch gut für einen Kampf, der nicht mit Stahl gefochten, da nahe scheint des ewigen Weges Ende. Geht des Wolfes Weg, denn er wird Euch zur Erkenntnis führen.

Das war der Orakelspruch, der unsere nächste Etappe einläutete. Wir machten uns auf den Weg zu den singenden Felsen, in denen wir die Knochen Sumus vermuteten. Tatsächlich trafen wir dort auf den Stamm von Crocket, unseres nivesischen Begleiters. Unter seinem Volk waren die Zorganpocken ausgebrochen, eine Krankheit, die allgemein dem Namenlosen zugeschrieben wird. Mit Peraines Hilfe konnten wir den Nivesen bei der Heilung helfen, nur einer unser Gefährten ist selbst erkrankt und trägt seitdem die entstellenden Narben im Gesicht. Ihr kennt ihn nicht, er hat uns in Festum verlassen und ist seitdem nicht wieder aufgetaucht.

Durch die Pocken waren die Nivesen derart geschwächt, dass sie unmöglich das jährliche Karentreiben ins Bornland durchführen konnten, so fiel es uns zu den Weg des Wolfes zu gehen.

Es war keine leichte Aufgabe zusammen mit einer Hand voll nivesischer Helfer über 300 Karene über die Steppe und durch Gebirge bis nach Festum zu treiben. Unterwegs verloren wir einige Tiere an einen Horndrachen und in der Gelben Sichel wollten Goblins einen beträchtlichen Teil unsere Herde stehlen. Zum Glück sind die Rotpelze Feiglinge und gaben uns die Karene sofort zurück, nachdem ich einen von Ihnen nachdrücklich dazu aufgefordert habe.

Auch auf unsere nivesischen Begleiter mussten wir aufpassen, in Norburg wäre eine von Ihnen fast zum Tode verurteilt worden, aber Yumn und Runavart konnten die Bronjaren gerade noch zu einer Milderung der Strafe überreden.

Die denkwürdigste Begegnung geschah allerdings in einem Waldstück zwischen Norburg und Festum, wir hatten die Herde bereits verkauft und mussten sie nur noch nach Festum bringen, als einige Tiere im Wald verschwanden. Wir folgten Ihnen und wenn ich Euch erzähle, was wir alles in dem Wald gesehen haben, haltet ihr mich bestimmt für verrückt. Mitten im Wald auf einer Insel in einem See trafen wir schließlich eine uralte Elfe. Yumn führte mit ihr ein Gespräch und ob ihr es glaubt oder nicht, diese Elfe hatte den Sturz des Himmelsturms selbst miterlebt und sie erzählte uns von Tie’Shianna, einer Elfenstadt, die von Heeren des Namenlosen zerstört wurde.

Ich hielt diese Geschichten damals für unglaubwürdig, aber ihr kennt ja mittlerweile selbst ihren Wahrheitsgehalt. Wir erreichten dann auch unbeschadet Festum, wo Crocket sich entschied bei seinem Volk zu bleiben. Doch bevor wir ankamen, hatte Shaya noch eine neue Botschaft für uns:

In der Stadt, in der Ingerimm Efferd trotzt, konnten selbst die Stürme der Zeit die Spur des Steppenwolfs nicht löschen. Zerreißt den Schleier der Vergangenheit und ihr werdet eine silberne Flamme finden.

Unser nächste Aufgabe hatte bereits angefangen!

 

Der Himmelsturm

Wir waren mit Eisseglern unterwegs nach Norden. Kleine wendige Boote, die auf Kufen über das endlose Eis glitten. Wir mussten riesige Spalten überwinden und an Eisnadel verschießenden Ungetümen vorbei kommen. Unser erstes Ziel war ein schwarzer Felsen auf dessen Spitze sich ein Heiligtum der elfischen Götter befand.

Cassim kann euch darüber bestimmt mehr erzählen, alles was ich weiß ist, dass er dort ein magisches Leuchtfeuer entzündet hat, das uns danach immer weiter nach Norden führte.

Wir entdeckten im ewigen Eis eine riesige Grabanlage, in der ein Eissegler und mehrere Elfen beerdigt waren. Sie trugen Waffen aus schwarzem Stahl, wie diesen Streitkolben hier, doch es befanden sich auch frischere Leichen, vermutlich Eindringlinge, neben den sorgfältig aufgebahrten Toten. An den Wänden wurde in bewegten Bildern eine Geschichte von verschiedenen Elfen erzählt, von denen einige unter dem Banner einer geflügelten Sonne auftraten. Wir konnten uns daraus keinen Reim machen und so setzten wir unseren Weg nach Norden fort.

Wir kannten die Geschichte, die von einem Turm erzählte, der so hoch ist, dass er das Firmament von Dere trägt. Doch nichts konnte uns auf die Realität vorbereiten, die uns nach tagelanger Fahrt durchs Eis erwartete.

Unsere Eissegler verließen den Boden und segelten durch die Luft auf eine riesige schwarze Felsnadel zu. Wir konnten in der Nähe der Spitze an einer Art Steg anlegen, der genau wie ein riesiger Eissegler dort in der Luft hing. Wir machten uns natürlich sofort daran den fremden Turm zu erkunden. In der Eingangshalle gab es di e erste Überraschung: Es bot sich uns ein Schlachtfeld, elfische Krieger in unbekannten Rüstungen lagen über den Stufen verteilt.

Hinter der Eingangshalle lag eine riesige Treppe, die wir bis zur Spitze des Turms bestiegen. Dort fanden wir eine gewaltige Glocke, die fast den gesamten Raum einnahm. Ich weiß nicht mehr genau wer es war, aber einer von uns berührte die Glocke und sie läutete ohrenbetäubend. Wer auch immer in diesem Turm wohnte, wir hatten uns soeben angekündigt!

Uns wurde klar, dass unsere Aufgabe der Erforschung dieses Turmes beinhalten musste und so gingen wir in die einzige Richtung, die uns noch geblieben war, in die Tiefe des Turmes. Die Treppe schien sich ewig in die Tiefe zu winden, es gab geräumige Alkoven, in denen wir mehrere Male übernachteten. Wir durchquerten auf der Treppe ein Meer im Inneren des Turm und ihr könnte Euch nicht vorstellen welche Kreaturen neben der Treppe an uns vorbeizogen.

Schließlich erreichten wir mehrere elfische Labore. Obwohl wir immer noch im Inneren des Turmes waren, befanden wir uns plötzlich in einem Wald, von dem noch weitere Räume abgingen. Cassim kann euch bestimmt mehr über die Geheimnisse dieses Ortes erzählen und Yumn hat sich ganz begeistert über irgendwelche alchemistischen Gerätschaften hergemacht. Überall flogen Krähen herum, die immer wieder die Fetzen einer Geschichte erzählten. Die größte Überraschung war aber in einer kleinen Studierkammer, sobald wir sie betraten wurden wir Zeuge wie ein Hochelf aufstand, seinem Mörder in die Augen sah und schließlich mit einem Dolch erstochen wurde.

Es war nur eine Illusion, aber zusammen mit den Aufzeichnungen und den Erzählungen der Raben konnten wir uns langsam einen Reim auf die Geschehnisse im Turm machen. Wir befanden uns in den Laboratorien von Ometheon, der einst den Himmelsturm erbaut hatte und mit mehreren Elfen-Clans dort hingezogen war. Sein Symbol war eine geflügelte Sonne und er hatte sich mit seinem Bruder Emetiel zerstritten. Emetiel fürchtete den Einfluss von Pardona, die sich das Vertrauen von Ometheon erschlichen hatte. Ometheon wurde schließlich ermordet und es kam zum Krieg zwischen den Anhängern von Ometheon und Emetiel.

Während wir uns noch fragten, was mit den Siegern dieses Krieges geschehen war, wurden wir von Elfen angegriffen, die von einer widernatürlichen Kreatur begleitet wurden. Sie waren im Pakt mit Dämonen und wir konnten sie mit Mühe besiegen. Uns war aber klar, dass es sich nur um eine Vorhut handeln konnte und eine weitere Begegnung wäre sicherlich unser Tod gewesen. So verließen wir den Himmelsturm so schnell wir konnten.

Kaum hatten wir unsere Eissegler betreten und die Segel gehisst tauchten schwarze Schemen am Himmel auf:  zwei Drachen hatten es auf uns abgesehen. Unsere Eissegler wurden getrennt und es kam schließlich zum Kampf mit dem geflügelten Ungetüm. Unter Einsatz unser aller Fähigkeiten konnten wir den Drachen besiegen, doch als wir später die Überreste von Phileassons Eissegler fanden, war klar, dass wir einen großen Preis gezahlt hatten. Raluf der Kühne war das erste Mitglied unser Mannschaft, das im Kampf gefallen war und wir ahnten, dass es jederzeit den Nächsten erwischen konnte!

 

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