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Archiv für den Monat August 2014

Auf der Spur des Wolfes

Wir verließen Festum in richtung Vallusa, jener Hafenstadt, die auf einer Insel in der Mündung der Misa liegt. Ihr markantes Wahrzeichen ist der 20 Schritt hohe Feuerturm des Ingerimm-Tempels, der mit seiner ewig brennenden Flamme Schiffen den Weg zeigt. Wir vermuteten in ihr die Stadt, in der Ingerimm Efferd trotzt und begannen mit unseren Nachforschungen über den Steppenwolf.

Tatsächlich stießen wir in Vallusa auf die Spur von Erm Sen, dem Steppenwolf, der dort vor vielen Jahren als Schwertmeister seine Schüler unterrichtete. Von da an folgten wir stetig seiner Spur, lasst mich nur zusammenfassend sagen, dass Erm Sen ein nivesischer Offizier war, der unter Kaiser Eslam in der Wüstenlegion kämpfte und sehr erfolgreich war. Er war zusätzlich ein begnadeter Kämpfer und brachte aus der Wüste Khom Seflanatil mit, eine legendäre elfische Waffe, von der ich dir bestimmt nichts erzählen muss Alari.

Doch dazu später mehr, in Vallusa erfuhren wir nur, dass er die Stadt verlassen musste, nachdem er ein Duell gegen einen Unbekannten gewonnen hatte, der bei seinem Tod zu Staub zerfiel. Noch heute spukt der Geist des Unbekannten nachts in Vallusa und wir trafen ihn und erfuhren so seine Geschichte. Er war ein Beni Geraut Schie, ein Wüstenelf, und auf der Jagd nach Erm Sen, um ihm Seflanatil abzunehmen.

Dies sollte nicht unsere letzte Begegnung mit einem elfischen Geist sein. In den Aufzeichnungen des Ardariten-Ordens erfuhren wir, dass Erm Sen von Vallusa aus nach Ysilia geflüchtet war. Wir erfuhren auch, das Beorn ebenfalls auf der Suche nach dem Steppenwolf war. Unsere Wettfahrt wurde zu einem Wettlauf, wer zuerst Erm Sen fand.

In den Ruinen von Ysilia fanden wir die Kampfschule von Erm Sen und wieder die Spur eines Kampfes zwischen einer Wüstenelfe und dem Steppenwolf. Um seine Verfolger endgültig abzuschütteln floh Erm Sen in die Drachensteine und warnte seine Verfolger, ihn in Ruhe zu lassen. Wir brachen natürlich sofort in die Drachensteine auf.

Tief in den Drachensteinen fanden wir nicht nur Spuren von Beorn, sondern gegen den Widerstand der dortigen Einwohne schließlich auch das Grab des Steppenwolfs. Doch seine magische Klinge Seflanatil war nicht zu finden. Was dann geschah, kann euch Runavart bestimmt besser erklären. Ich weiß nur, dass er sich nachts auf den Weg in den Wald machte und wenig später mit Seflanatil zurückkehrte. Er hatte die Waffe Beorns Gruppe abgenommen und sie sollte für die nächste Zeit Yumn gute Dienste erweisen.

 

Der Unglückswolf

Anfang Phex erreichten wir Riva, nach den Wochen in der Einöde kam es uns vor als hätten wir die Kaiserstadt Gareth betreten. Nach Wochen in Eis und Schnee waren fast alle glücklich wieder in der Zivilisation angekommen zu sein. Doch unser Aufenthalt währte nicht lange.

Wo die Knochen Sumus von vergangenen Zeiten singen, droht der gesichtslose Tod des Lebens Flammen zu löschen. Wappnet Euch gut für einen Kampf, der nicht mit Stahl gefochten, da nahe scheint des ewigen Weges Ende. Geht des Wolfes Weg, denn er wird Euch zur Erkenntnis führen.

Das war der Orakelspruch, der unsere nächste Etappe einläutete. Wir machten uns auf den Weg zu den singenden Felsen, in denen wir die Knochen Sumus vermuteten. Tatsächlich trafen wir dort auf den Stamm von Crocket, unseres nivesischen Begleiters. Unter seinem Volk waren die Zorganpocken ausgebrochen, eine Krankheit, die allgemein dem Namenlosen zugeschrieben wird. Mit Peraines Hilfe konnten wir den Nivesen bei der Heilung helfen, nur einer unser Gefährten ist selbst erkrankt und trägt seitdem die entstellenden Narben im Gesicht. Ihr kennt ihn nicht, er hat uns in Festum verlassen und ist seitdem nicht wieder aufgetaucht.

Durch die Pocken waren die Nivesen derart geschwächt, dass sie unmöglich das jährliche Karentreiben ins Bornland durchführen konnten, so fiel es uns zu den Weg des Wolfes zu gehen.

Es war keine leichte Aufgabe zusammen mit einer Hand voll nivesischer Helfer über 300 Karene über die Steppe und durch Gebirge bis nach Festum zu treiben. Unterwegs verloren wir einige Tiere an einen Horndrachen und in der Gelben Sichel wollten Goblins einen beträchtlichen Teil unsere Herde stehlen. Zum Glück sind die Rotpelze Feiglinge und gaben uns die Karene sofort zurück, nachdem ich einen von Ihnen nachdrücklich dazu aufgefordert habe.

Auch auf unsere nivesischen Begleiter mussten wir aufpassen, in Norburg wäre eine von Ihnen fast zum Tode verurteilt worden, aber Yumn und Runavart konnten die Bronjaren gerade noch zu einer Milderung der Strafe überreden.

Die denkwürdigste Begegnung geschah allerdings in einem Waldstück zwischen Norburg und Festum, wir hatten die Herde bereits verkauft und mussten sie nur noch nach Festum bringen, als einige Tiere im Wald verschwanden. Wir folgten Ihnen und wenn ich Euch erzähle, was wir alles in dem Wald gesehen haben, haltet ihr mich bestimmt für verrückt. Mitten im Wald auf einer Insel in einem See trafen wir schließlich eine uralte Elfe. Yumn führte mit ihr ein Gespräch und ob ihr es glaubt oder nicht, diese Elfe hatte den Sturz des Himmelsturms selbst miterlebt und sie erzählte uns von Tie’Shianna, einer Elfenstadt, die von Heeren des Namenlosen zerstört wurde.

Ich hielt diese Geschichten damals für unglaubwürdig, aber ihr kennt ja mittlerweile selbst ihren Wahrheitsgehalt. Wir erreichten dann auch unbeschadet Festum, wo Crocket sich entschied bei seinem Volk zu bleiben. Doch bevor wir ankamen, hatte Shaya noch eine neue Botschaft für uns:

In der Stadt, in der Ingerimm Efferd trotzt, konnten selbst die Stürme der Zeit die Spur des Steppenwolfs nicht löschen. Zerreißt den Schleier der Vergangenheit und ihr werdet eine silberne Flamme finden.

Unser nächste Aufgabe hatte bereits angefangen!